Ähnlich den Zulassungszahlen des ZIV (Zweirad Industrie Verband; hier sind auch die großen ATV und Quad Importeure bzw. Hersteller organisiert) oder des KBA (Kraftfahrt Bundesamt) gibt es diese auch in den USA. Im Geschäftsjahr 2013-2014, es läuft jeweils vom zweiten Jahresquartal an, wurden insgesamt 228.305 ATVs und Quads verkauft.

Neu für dieses Geschäftsjahr ist die Aufnahme des Herstellers Kymco, der in den Jahren zuvor nicht berücksichtigt wurde. Grund sind die bisher für US-Verhältnisse zu geringen Verkaufszahlen. Für 2013-2014 scheinen sie zu passen und somit stagniert der US-ATV-Markt zum ersten mal statt weiter abzunehmen. Rund 1000 Einheiten wurden gegenüber dem Zeitraum 2012-2013 (227.256 Stück) sogar mehr verkauft. Im Vergleich: In 2003-2004 waren es noch insgesamt 812.970 Einheiten!

Der Blick auf die US-Marktanteile der Hersteller spiegelt das Engagement der einzelnen Produzenten wieder. Für Suzuki und Kawasaki sieht es dunkel aus. Suzukis US-Marktanteil ist von ehemals 11% auf 1% geschrumpft. Suzuki verweigert sich bisher erfolgreich dem rettenden Strohhalm UTV und Side-by-Side Produktion. Der ist in den USA für sehr viele, vor allem für die japanischen Hersteller mit eigenen Fertigungsstätten in den USA, zur Rettung geworden. Es ist eigentlich nur noch eine Frage der Zeit – wenn der Trend so weiter geht -bis die Produktion der Suzuki ATVs in Rome, Georgia USA, Stück für Stück eingestellt wird. Neue Modelle? Fehlanzeige. Und das vor dem Hintergrund des 14jährigen Jubiläums seit des Produktionstart von Suzuki 2001 in den USA. Einzig allein der Export in die interantionalen Märkte scheint den japanischen Hersteller noch etwas über Wasser zu halten.

Laut Suzuki hat man bisher 400.000 Einheiten produziert. Die werden nicht nur in die USA geliefert, sondern weltweit. Rechnet man den Marktanteil vom bestehenden US-Markt, so laufen in Rome momentan nur rund 2300 Einheiten pro Jahr (entspricht 1%) vom Band. Beim Marktführer Polaris sind es rund 78.000 Einheiten pro Jahr. Da Suzuki sich offensichtlich auf seine Auto-, Zweirad-, sowie Marinesparte fokusiert stehen Suzuki ATVs kurz oder lang vor dem Aus. Als kleiner Indikator soll die Auflösung des Sponsorenvertrags mit GNCC-Ausnahmetalent Chris Borich gelten. Der holte für Suzuki in den letzten Jahren auf der LT-450R fünf GNCC-Champion-Titel.  In 2015 fährt Borich für das Team Yamaha eine YFZ 450R.

Ähnlich trostlos sieht es bei Kawasaki aus. Neue ATV-Modelle wurden dem Markt bisher nicht präsentiert. Ausnahme sind die UTVs und Side-by-Sides von Kawasaki. Dennoch ist der ATV-Marktanteil auf mickrige 3% zusammengedampft. In Zahlen: Rund 7.000 Einheiten werden in Lincoln, Nebraska USA pro Jahr noch produziert. Es waren einmal 73.000 Einheiten in den besten Zeiten. Anders als Suzuki hat Kawasaki zu mindestens die Zeichen der Zeit erkannt und, wenn auch zu spät, die Produktion von UTVs aufgenommen.

Die Zahlen für das laufende Geschäftsjahr 2015 sehen ähnlich dunkel aus. Der Trend verheißt insbesondere für die Suzuki aber auch die Kawasaki ATV-Produktion nichts Gutes.