endurance-masters 2015 in Steinitz006kDie lange Sommerpause ist zu Ende, die Cross-Country-Spezialisten der endurance-masters 2015 trafen sich am ersten Septemberwochenende zum Schlagabtausch in Steinitz bei Salzwedel. „Es war ein weiter Weg hierher” lobt Marian Sculz den Veranstalter, „aber die lange Anreise hat sich gelohnt”. Sohn Maxym, einer der schnellen ATV-Piloten im Feld brachte dieses Mal seine Renegade endlich bis ins Ziel. „Platz 1 im 1,5-Stunden-Rennen”, strahlt der schnelle Pole. In der Meisterschaft spielt der 18-Jährige allerdings in dieser Saison keine Rolle, dafür hat Sculz, der das schwere ATV wie ein Quad um den Kurs drischt, seiner Can-Am schon zu viel angetan.
Marco Braasch, ein Urgestein des deutschen Quad-Sports, hat mit seinen Clubkameraden eine perfekte Strecke in die sachsen-anhaltinische Landschaft modelliert. Braasch, selbst auf einer 450er Yamaha in der Meisterschaft unterwegs, weiß, worauf es bei der Streckenführung ankommt. Der MSV Steinitz nutzt auf dem clubeigenen Sportareal jeden Quadratmeter aus. Rundenzeiten um die 7 Minuten, gute Überholmöglichkeiten, interessante Hindernisse, kurz – die 90 Starter, die in Steinitz die Rennen unter die Stollenräder nahmen, waren nach der Veranstaltung unisono des Lobes voll. „Da lohnt sich auch die weite Anreise” stimmen die Akteure dem Urteil ihres polnischen Sportkameraden zu.
Ihr müsst mehr für den Nachwuchs tun, fordern die Eltern der Nachwuchs-Gilde schon seit langem. So lud der MSV Steinitz die Kinder und Jugendlichen schon am Vortag zum Spezial-Training. „Wir wollen den Kindern und Jugendlichen  die Möglichkeit geben ohne Stress und Wettbewerbsdruck an den verschiedenen Hindernissen zu trainieren.” Eingegrabene Reifen, Beton- und Holzhindernisse, eine Container-Durchfahrt, die Kids und Youngster konnten sich unter Anleitung eine Stunde lang austoben. „Das hat’s gebracht,” beurteilt Max Loose,  Führender der großen-Youngster-Klasse, das Sondertraining ganz cool. „Hoffentlich war diese Aktion keine Eintagsfliege.”
Youngster
Max Loose beherrscht in dieser Saison die große Youngster-Kategorie. Wenn da nicht ab und an Philip Koutecky wäre, der dem Weißenfelser Paroli bietet. Nachdem Max den ersten Lauf gewinnen konnte, spielte in Lauf 2 die 250er Yam nicht mit. Da das Quad nicht  mehr mit dem Starter zum Laufen zu bringen war, musste Loose mit laufenden Motor aus der letzten Startposition ins Rennen gehen. Philip nutzte seine Chance und platzierte einen Start-Ziel-Sieg. Da bei Punktgleichheit das Ergebnis des zweiten Rennlaufes zählt, konnte der Tscheche den obersten Platz des Siegerpodests besteigen.
Bei den kleinen Youngstern war es Lokalmatador Luc-Aron Braasch, der auf seiner Hausstrecke mit der EATV dominierte. Zwei Laufsiege für den Niedersachsen, bringen Luc in der MTabelle weit nach vorn. Seriensieger Kilian Enax erwischte ein schwarzes Wochenende. Platz zwei im ersten Lauf, ein technischer Defekt in Lauf zwei: „Das war nicht unser Wochenende.” Des einen Freud, des anderen Leid. Viktor Kusmiercak aus Polen wurde in Steinitz in der Tageswertung Zweiter.
Kids
Die Kinder-Klassen, hier dürfen die Fahrer nicht älter als 10 Jahre sein, wird bei endurance-masters in zwei Klassen ausgetragen. Nachdem die Apex-Fahrer technisch eindeutig im Vorteil sind, erhielten die Zweitakter eine eigene Wertung. Justin Linke vom veranstaltenden Club dominierte diese Kategorie vor Seriensieger Neo Meier. Lucas Stiller wurde auf der 90er Apex Dritter.  Bei den Viertakt-Kids heißt der überlegene Fahrer Lennox Quellmalz. Lennox gewinnt vor Mark-Niklas Hoppe, der allerdings in der Meisterschaftswertung noch knapp die Nase vorn hat.

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Quads
2015, das ist das Jahr von André Nowoisky aus Dresden. Der Yamaha-Fahrer  holt sich in Steinitz erneut die Maximal-Punktzahl und dürfte in der Endabrechnung der Iron-Man-Quad-Klasse kaum zu schlagen sein. Marco Dörfer ist der einzige, der zeitweise den Speed des Sachsen mitgehen kann. „Keine Kondition”, begründet der Zeitzer Autohändler, warum er in der zweiten Rennhälfte dem Druck seines Konkurrenten nichts entgegenzusetzen hatte. Dörfer verausgabte sich im ersten Lauf so sehr, dass Ilya Mademann auf der Kawasaki als Zweiter die Ziellinie überquerte. In Lauf zwei musste sich Dörfer nach einem spannenden Fight mit Nowoisky nur dem Star des sächsischen Teams geschlagen geben.
In der 1,5-Stunden-Klasse der Quads war es einmal mehr der Fight zwischen Max Kubat und Marius Kernchen, der die Zuschauer begeisterte. Kubat holte sich den Sieg, Platz 3 belegte der Weißenfelser Steffen Loose auf der in Neon-Farben lackierten 450er KTM.
ATVs
Jürgen Gröpl kann sich bei den Iron-Man-ATVs eigentlich in dieser Saison nur selbst besiegen. Der Österreicher trieb auch in Steinitz seine 1000er Polaris um den Track, dass selbst so manchem Quadfahrer die Leistung Respekt abnötigte. Zwei Laufsiege bringen Jay seinem Meisterschaftsziel ein gutes Stück näher. RMX-Boss Andreas Rosenlöcher ist der einzige, der dem Alpen-ATVler einigermaßen folgen kann. Zwei zweite Plätze bringen ihn in der Meisterschaftswertung auf Platz drei hinter dem Regensburger Franz-Josef Schneider auf einer Can-Am Renegade. Was ist mit Michael Grimm? Mr. Iron-Man hat beschlossen den Sturzhelm an den berühmten Nagel zu hängen und in Zukunft mit einem Jet-Ski auf dem Wasser sein Unwesen zu treiben.
In der 1,5-Stunden-ATV-Klasse zeigte der Pole Maxym Szulc sein Potenzial. Er ist schneller als Gröpl, Vater Marian ist froh, dass nach 90 Minuten die Renegade mit der Zielflagge erlöst wurde. Platz zwei geht an Marco Sturm, Platz drei an den im Championat führenden Thüringer Alexander Sorge.
In der Einzylinder-Klasse holt sich Stefan Döbler einmal mehr die Maximalpunktzahl und führt nun mit sattem Vorsprung vor Mariusz Trojanowski und Matthias Wagner.
Teams
Die Team-Kategorie erlebte in Steinitz die Fortsetzung des Dreikampfes Vogt/Rust, During/ Jähnchen und Schmidt/Raetsch. Alex Vogt und Thomas Rust mussten sich im ersten Lauf geschlagen geben. Alex erlebte einen kaptitalen Motorschaden an seiner KTM. So waren es Jeff During und Uwe Jähnchen, die dieses Mal den Tagessieg einheimsten. „Wir haben zwar noch in der Meisterschaft die Nase vorn, aber schon ein Ausfall könnte das Blatt wenden”, wissen die Meister von 2013.

Schon in einer Woche steigen die Kämpfer der endurance-masters erneut in den Sattel ihrer Renngeräte. Der Klassiker beim MSC Pflückuff in Neiden steht am 19.September im Terminplan der Quad- und ATV-Racer. Wir erwarten erfahrungsgemäß ein großes Fahrerfeld. In der einen oder anderen Klasse sollte Meisterschafts-Vorentscheidungen fallen. X

Ergebnisse und Meisterschaftsstände auf http://endurance-masters.com

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