Test Aeon Cobra 400 EFI
Klein und giftig
Es soll ein einfaches und preislich überschaubares Quad sein und trotzdem jede Menge Fahrspaß bieten? Dann gehört die neue Aeon Cobra 400 EFI definitiv mit in die Auswahl. Unser Fahrbericht klärt warum.
Seit Mitte 2017 ist die vierte Generation des Spaßmachers Aeon Cobra am Start. Geschätzt wird sie in der deutschen Quadszene durch das gute Preis-Leistungsverhältnis. Eine CVT-Variomatik macht Schalten unnötig und lässt auch Einsteiger schnell den vollen Fahrgenuss auskosten. Man kann sich aufs Wesentliche, das Fahren selbst, konzentrieren. Die Antriebskraft wird über Kette an die Hinterachse weitergegeben. Als Fahrstufen stehen vorwärts, und rückwärts zur Verfügung. Beide werden über eine Neutralstellung geschaltet. Mehr braucht es für unterwegs nicht.
So gings los
Das Debut gab‘s mit 272 ccm Hubraum als Cobra 320 Modell. Dann in 2008 das Update auf 322 Kubik. Die Cobra 350. Für 2012 dann der Sprung auf 346 ccm Hubraum als Cobra 400. Die neuste Generation 2017 hat die gleiche Hubraumgröße. Das Benzin-Luftgemisch wird nun aber statt über einen einfachen Vergaser über ein modernes Einspritz-System von Delphi angereichert. Das Quad führt daher das Kürzel EFI im Namen. Der Motor läuft jetzt Euro 4 konform. Mit knapp 20 PS/ 15 kW Leistung sind wir anlässlich des Quadtreffens im Fürsten Forest alles andere als kraftlos und langsam auf den Proberunden unterwegs.
Die „Hauptattraktion“ der Aeon Supercross 400 EFI, die wir ausprobieren konnten, ist aber das neue Hinterachsdifferential. Die neuen EU-Fahrzeugklassen schreibt in der Klasse L7e-A1 (hierbei wird die Cobra 400 EFI nur mit 14,5 kw/ 19,7 PS sttt der maximal möglichen 30 PS zugelassen) u.a. ein offenes Differential an der Hinterachse vor. Aeon kommt der Zulassungsvoraussetzung nach und verbaut dabei ein sehr cleveres wie zugleich simples Differentialsystem – und das gibt es momentan nur bei Aeon. Es sperrt über Riemenscheiben selbstständig bis zu 50% bei Kurvenfahrt oder im Gelände wenn ein Rad beginnt durchzudrehen. Eine Art Visco-Kupplung.
Die 400er EFI Cobra gibt es in zwei Varianten. Einmal als Supercross und einmal als Supermoto. Ausprobiert haben wir das Supercross Modell.
Im Gelände
Um es vorweg zu sagen. Auf der Straße konnten wir das neue Modell von Aeon bei den ersten Fahrversuchen leider nicht wirklich testen. Das offene Differential ausprobiert haben wir dennoch kurz. Ergebnis: Das Quad zirkelt sich ausgesprochen kraftarm um die Kehren. Je enger die gefahren werden, desto auffälliger ist das einfache Fahren. Beide Räder an der Hinterachse – die ist durch das Differential in zwei Teile geteilt – können entsprechend dem gefahren Radius ihre unterschiedlichen Radumdrehungen ungehindert laufen. Kein Radieren der kurveninneren Reifen mehr. Klasse.
Doch wie fährt sich die Supercross mit dem offenen Differential im Gelände? Und besonders bei den sandigen Bedingungen vor Ort? Also raus auf die Piste. Schon auf den ersten Metern fühlt man sich auf der Aeon wohl. Die schmale und nicht zu weich gepolsterte Sitzbank lässt viel sportliches Feeling für das Quad zu. Den Lenker sollte man in seiner Neigung der persönlichen Komfortzone anpassen. Uns saß er zu weit nach vorne gesetzt. Die Beschleunigung liegt oberhalb dessen, was man bei der Motorgröße und Leistung erwarten kann. Spritzig und agil sind wir unterwegs, das Quad reagiert über die knackig eingestellte CVT-Variomatik auf jeden Gasbefehl.
Ausgestattet ist die Aeon Supercross mit Duro Crossreifen. Die beißen ordentlich im losen Sand zu. Durch viele Fahrzeuge vor uns sind bereits an den meisten Stellen des Testparcours tiefe Spurillen entstanden. Doch die Aeon, hält man sie gut in Schwung, hat damit trotz geringer Bodenfreiheit kein Problem. Für ein mögliches Steckenbleiben ist das Quad leicht genug, um herausgehoben zu werden. Das Differential sperrt sofort – man bekommt das von der fahrerischen Seite nicht mit – wenn notwendig und sorgt so für stetigen Antrieb. Wie es sich bei matschigen Verhältnissen verhält, müssen wir noch in einem kommenden ausführlicheren Test überprüfen. Gleiches gilt für das Fahrwerk.Das hat uns bei stärkerer Beanspruchung noch nicht so ganz überzeugt.
Die 20 PS Motorleistung in Kombination mit dem fahrfertigen Gewicht von nur 243 kg lassen sofort viel Fahrspaß aufkommen. Trotz des leistungschluckenden Sanduntergrundes zieht die Cobra stark nach vorne. Das Quad lässt sich sehr zielsicher und spurtreu pilotieren. Auch im Sand ist es wieselflink und äußerts handlich. Die Bremsen packen kräftig zu.
Fazit
Aeon ist es mit dem neuen Modell Aeon Cobra 400 EFI Supercross erneut gelungen, ein preiswertes Quad mit hohem Spaßfaktor auf die Räder zu stellen. Obendrein nun mit Euro-4-konformer Technik. Besonders Einsteigern bietet es neben der ansprechenden Optik ein einfaches unkompliziertes Handling. Momentan läuft noch eine Sonderpreisaktion. Statt 6.499 Euro kostet die Supercross 6.199 Euro. So mancher Händler legt auch noch einen „Hunni“ (100 Euro) für die Zulassung obendrauf.