Bei endurance-masters ist der Vorstart zum Endlauf der diesjährigen Cross-Country-Meisterschaft geöffnet. Am 24.September geht’s in Spremberg noch einmal zur Sache. Auf dem Gelände des MCC finden die Quad, ATV- und Side-X-Side-Piloten für den finalen Kampf um die 2016er-Meisterschaftspunkt optimale Bedingungen.
Spannung wie nie zuvor. In fast allen Klassen ist die Meisterschaft noch nicht entschieden. Da die beiden letzten Saison-Läufe nicht „gestrichen” werden können kommt den Rennen in Steinitz und in Spremberg besondere Bedeutung zu. „Wir dürfen nicht ausfallen”, weiß Max Kubat, der die Iron-Man-Klasse bei den Quads dominiert. In Steinitz spürte der KTM-Fahrer erstmals in dieser Saison Druck. Gastfahrer Patrick Marquardt setzte im ersten Lauf Max Kubat mächtig zu. In Lauf 2 verließen den schnellen Hanseaten dann allerdings die Kräfte, er musste erleben, wie die etablierte endurance-masters-Konkurrenz an ihm vorbeizog. Altmeister Marko Dörfer aus Zeitz hielt sich mit Platz drei in Steinitz alle Chancen offen. „Nächstes Jahr starte ich in der Ü40-Kategorie”, irgendwann beginnt es einfach, dass die Jungen die Nase vorn haben.”
Von wegen einfach. In der vermeintliche Senioren-Klasse geht’s knochenhart zur Sache. Der Pole Marcin Dumana führt in der Tabelle vor Marco Braasch und Ilja Mademann. In Steinitz konnte Marco seinen Heimvorteil nutzen und in der Tabelle näher zu Marcin aufschließen. „Ich hasse es Zweiter zu werden”, der KTM-Fahrer aus der Nähe von Posnan macht seiner Konkurrenz deutlich, dass auch in Spremberg nicht gespielt wird.
Die 1,5-Stunden-Klasse der Quads wird in dieser Saison vom Thüringer Kevin Müller, der fürs Team von Altmeister Jürgen Mohr an den Start geht, dominiert. Auch Müllers Hauptkonkurrenten kommen aus Polen. Kamil Wolicki hat noch theoretische Chancen den Yamaha-Piloten abzufangen. Für Damian Rayczyk, den dritten der laufenden Rennserie, wird es trotz dreier Laufsiege nicht reichen, ganz nach vorn zu kommen.
In der 3-Stunden-ATV-Klasse bahnt sich 2016 eine Sensation an. Nachdem Vorjahres-Sieger Jay Gröpl in diesem Jahr seinen Fokus auf andere Rennserien verlegt hat, ist es seine Partnerin, die bei endurance-masters heuer die Kohlen aus dem Feuer holt. Uschi Kaiser stand zwar nie ganz oben auf dem Siegerpodest. Punktesammeln ist Devise. Und am Schluss wird zusammengezählt. Silvio Kernchen, der derzeit führende in der Meisterschaft ist beim letzten Lauf in Spremberg ebenso verhindert, wie Holger Miehe. Beide noch die Möglichkeit die schnelle Österreicherin abzufangen. Wir sind gespannt mit welchen taktischen Überlegungen das Gröpl-Team das Projekt Titel angehen will…
Die 1,5-Stunden-ATV-Klasse ist in diesem Jahr hervorragend besetzt. Andreas Rosenlöcher hatte die Meisterschaft bisSteinitz sicher unter Kontrolle. Hier am äußersten nördlichen Ende von Sachsen-Anhalt verliert der RMX-Boss wertvolle Punkte. Ein verlorener Fußkasten seiner Scrambler war der Grund für den spektakulären Abflug. Rosi muss in Sprembergauf jeden Fall punkten, will er den Titel gewinnen. In der Zwischen-Wertung hat sich Alex Sorge auf Platz 2 vorgearbeitet. Da Marco Sturm bei zwei Rennen nicht am Start war, hat er in Spremberg kaum noch eine Chance in den Titelfight einzugreifen.
Die Einzylinder-Klasse ist die einzige Kategorie, die schon vorzeitig entschieden ist. Florian Meier gewann 2016 bislang auf seiner Yamaha Grizzly alle Läufe und wird sich nun in Spremberg in der 2-Zylinder-Klasse versuchen.
Wirklich spannend wird der Fight bei den endurance-masters-Teams. Mario Berbig und sein Sohn Philipp Beck versäumten es in Steinitz den Sack zu schließen. Ein Kupplungsschaden an Marios KTM und ein Abflug des Filius lässt den Meisterschaftsvorsprung schrumpfen. Mit 6 Punkten Rückstand auf Berbig / Beck kommen Jeff During und Uwe Jähnchen in Schlagdistanz. Nicht vergessen sollte am allerdings die beiden Routiniers des RMX-Teams: Alex Vogt und Thomas Rustgewinnen den Lauf in Steinitz und machen sich durchaus berechtigt noch Hoffnungen auf den Titelgewinn.
Endurance-masters ist die einzige Rennserie, die bei den Kids die Zweitakter und die Viertakter trennt. Die Apex-Klasse wird in diesem Jahr von Stiller-Brüdern dominiert, Jeremy Müssig und Matti Richard Matschoß folgen auf den Plätzen.
In der Viertakt-Klasse ist es der Nachwuchs des MCV Steinitz, der die Szene beherrscht. Ben Wolfram und Carlos Elfert kämpfen auf ihren 90er Yamahas um den Titel des Deutschen MSJ-Cross-Country-Meisters. Tim Bengs folgt auf Platz drei.
In den beiden Youngster Klassen sind es die Sportsfreunde aus Polen und Tschechien, die es zu schlagen gilt. Da Milosz Konarski in Steinitz nicht am Start war, fehlen ihm die Punkte für den Durchmarsch. Klammheimlich hat sich Neo Meier auf Platz zwei vorgearbeitet und könnte dem schnellen Polen noch durchaus gefährlich werden.
Bei den großen Youngstern ist es Filip Koutecki, den es zu schlagen gilt. Der schnelle Tscheche hat allerdings in dieser Saison starke Gegner gefunden. Wiktor Kusmiercak holte sich in Steinitz den ersten Saisonsieg. Filips Vorsprung in der Meisterschaft dürfte allerdings nicht gefährdet sein. Jason Kuhn, ungestümer Fighter aus Mecklenburg, lies es in Steinitzmal wieder zu heftig angehen und beendete seine Hatz mit einem Sturz. Lokal-Matador Luc-Aaron Braasch konnte 2016 seinen Heinvorteil nicht nutzen und musste erleben, wie ihn Nick Kirstein auf Platz vier verwies.
Die SxS-Klasse kommt 2016 doch noch langsam in Schwung. In Steinitz wurde der letzte Punktelauf der Saison ausgetragen. Serien-Sieger Andreas Rosenlöcher ging nach einem erfrischenden Kampf mit Oliver Ritz als erster durchs Ziel. Auf Platz drei des Podiums stand Buggy-Neuling Jörg Wolfram. „Wir haben kurzfristig vom MCC Spremberg die Möglichkeit bekommen, auch mit den Buggys zu starten.” Es gibt zwar keine Meisterschaftspunkte, man hoffe allerdings noch einige lokale Größen zum Event motivieren zu können.
Am 24.September stehen die diesjährigen Endläufe in Spremberg auf dem Veranstaltungskalender von endurance-masters. „Wir erwarten wieder ein großes Startfeld”, erwarten die Verantwortlichen. „Wir haben uns 2016 zu der Cross-Country-Rennserie mit den meisten Teilnehmern entwickelt”, berichtet man mit Stolz. „Nicht von ungefähr hat der Verband die Serie mit dem Titel der Deutschen DMV-Cross-Country-Meisterschaft für Quad, ATSs und SxS geadelt”. X
Meisterschaftsstand und die Einzelergebnisse gibt’s auf der webseite http://endurance-masters.com.
Photos: Benjamin Kramer